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Die Historische Kommission trauert um Kurt Finker

Wie erst jetzt bekannt wurde, verstarb am 6. August 2015 der Potsdamer Historiker Kurt Finker. Der 1928 im Kreis Lübben geborene Wissenschaftler gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Historischen Kommission der PDS, die im Juni 1990 auf Anregung des Außerordentlichen Parteitages der SED/PDS gebildet wurde, um die Ursachen der Krise der sozialistischen Gesellschaft vor dem Hintergrund der kritischen Aufbereitung historischer Erfahrungen weiter aufzuhellen. Er gehörte auch der Arbeitsgruppe an, die das von Michael Schumann vorgetragene Referat für den Außerordentlichen Parteitag ausarbeitete. Der langjährige Hochschullehrer an der Pädagogischen Hochschule Potsdam wurde vor allem mit seinen Arbeiten zum Widerstand gegen das NS-Regime bekannt. Seine Untersuchungen zum 20. Juli 1944 und den Akteuren des Offizierswiderstandes erzielten hohen Auflagen und fanden, in mehrere Sprachen übersetzt, international Beachtung. Er zeichnete von Stauffenberg und den anderen Verschwörern des 20. Juli 1944 ein differenziertes Bild als noch darüber diskutiert wurde, ob und wie diese überhaupt in den Widerstand gegen das NS-Regime einzuordnen seien. In der Bundesrepublik galten sie lange Zeit als Verräter.