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Wendepunkt der Geschichte – der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941

Beitrag von Dr. Stefan Bollinger zur 44. Tagung der Historischen Kommission am 12. Juni 2021

(Unredigiertes Manuskript)

Am 18. Dezember 1940 unterzeichnete Adolf Hitler als Führer, Reichskanzler und Oberster Befehlshaber der Wehrmacht die Weisung Nr. 21 "Fall Barbarossa": "Die deutsche Wehrmacht muss darauf vorbereitet sein, auch vor Beendigung des Krieges gegen England Sowjetrussland in einem schnellen Feldzug niederzuwerfen (Fall Barbarossa)."[1] Fast genau 6 Monate später, im Morgengrauen des 22. Juni 1941, begann der sorgfältig militärisch und ideologisch vorbereitete Angriff von über 3,7 Millionen Soldaten des faschistischen Deutschlands und seiner Verbündeten. Übrigens auf den Tag genau 129 Jahre nach dem Angriff eines gewissen Napoleon auf Russland.

Für geschichtsaffine Linke mit ost- aber auch linker Westsozialisation sind die grundsätzlichen Fakten klar und unproblematisch, könnte man meinen.[2] Die großen Kontroversen nach 1989 scheinen überwunden, nicht zuletzt die um die Präventivkriegsthese, auch von sowjetisch/russischen Autoren Anfang der 1990er befördert. Die etablierte Wissenschaft, so auch eine deutsch-russische Historikerkommission, – und da können wir mitgehen – stellt klar, das Deutsche Reich und seine politisch Führung um Adolf Hitler haben wie schon 1939 auch diesen Krieg vorbereitet und begonnen. Nicht übersehen werden sollte, dass in oft deutlich größerer Auflage revisionistische Literatur diese wissenschaftlichen Erkenntnisse unter zumindest nationalkonservativen Vorzeichen attackiert. Die im besten Falle simplifizierenden Darstellungen in den Medien desorientieren ebenso.

Es gibt allerdings zwei Felder in dieser Geschichte – nicht zuletzt als Folge der Geheimniskrämerei aller sowjetischen Führungen von Stalin bis Gorbatschow und der divergierenden Interessen der Führungen der osteuropäischen kommunistischen Parteien. Sie sind für mehr oder minder weiße Flecken in der Geschichtsschreibung verantwortlich: Zu Umständen, Tragweiten und konkreten Formulierungen des Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffs-Vertrages vom 23. August 1939 (und den Folgevereinbarungen) und vor allem der geleugneten Geheimprotokolle – und hinsichtlich der Umstände des Katyn-Massakers an polnischen Offizieren 1940. Das hat insbesondere im Osteuropa der Wendezeit die Abkehr vom Bündnis mit der Sowjetunion und von einer sozialistischen Gesellschaft befördert.

Geschichte und Politik – unzertrennlich

Über den verbrecherischen Charakter des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion und die mörderische Kriegsführung herrscht in der offiziellen Politik in der Bundesrepublik 2021 scheinbar Einigkeit, auch wenn ein wirkliches staatsoffizielles Gedenken an diesen Kriegsbeginn vermieden wird. Alle im Bundestag vertretenen Parteien von Links bis ganz Rechts können sich auf diese Ablehnung des Krieges verständigen[3], wie zwei Bundestagsdebatten jüngst zeigten.[4]

Alle Parteien im Bundestag lehnen diesen von Deutschland ausgehenden Krieg ab. Das ist in dieser Breite, bei allen unterschiedlichen Akzentuierungen, neu und ein Fortschritt. Wie so oft geht der Streit nicht um die großen, mit dem Blut von wohl rund 27 Millionen Sowjetbürgern, darunter über 17 Millionen Zivilisten[5], aller Nationen und Ethnien geschriebenen Fakten, sondern um

  • die politische Einordnung dieser Geschichte und der konkreten Erinnerungspolitik in die heutigen Auseinandersetzungen um Russland, was bei einer zu positiven Wertung und Würdigung der sowjetischen respektive russischen Opfer und Verdienste seit dem Machtantritt Wladimir Putins und natürlich der, wie es heißt völkerrechtswidrigen Annexion der Krim, im Zweifelsfalle russische Positionen stärken könnte;
  • die Bewertung des Anteils der Sieger von 1945 am großen Sieg über den Faschismus mit klarer Präferenz für den Sieg der westlichen Demokratien und der Demokratie überhaupt, was in diesem Kontext den Sieg einer totalitären Macht über eine andere zumindest abwertet, weil ja in Osteuropa bis zur Elbe nur die eine durch eine andere Diktatur ersetzt wurde;
  • die Intention der Sieger, ihre Gesellschaftsordnung in ihrem Einflussbereich einer in Jalta und Potsdam geschriebenen Weltordnung durchzusetzen, was allein hinsichtlich der Sowjetunion kritisch hinterfragt und abgelehnt wird;
  • damit um den Streit über den Charakter der Befreiung in Osteuropa, der von den nach 1989/91 an die Macht gekommenen osteuropäischen Eliten und ihren Neustaatsgründungen als Fortsetzung der Zwischenkriegsdiktaturen im Baltikum oder als Neustaatsgründungen aus den vormaligen sozialistischen Staaten wie Polen oder der Ukraine oder als bei neuen Staaten und neuen Eliten sich vollzieht. Diese Konstellation zwingt den Westen einschließlich der BRD nicht zur offenen geschichtspolitischen Konfrontation mit der östlichen Großmacht, das kann getrost den osteuropäischen Staaten überlassen werden.

Höhepunkt dieses Streits war schon 2019 zum Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs der diesbezügliche Totalitarismus-Beschluss des Europäischen Parlaments[6], in dem auf Initiative osteuropäischer Staaten von der Gleichwertigkeit des deutschen wie des sowjetischen Angriffs auf Polen und Osteuropa ausgegangen wurde. So konnte faktsch der Beginn dieses Krieges vom 1. September auf den 23. August vorverlegt wurde, dem Tag des Abschlusses des Vertrages zwischen Ribbentrop und Molotow.

Bezeichnenderweise hat Moskau anlässlich des 75. Jahrestages des Sieges 2020 versucht, zu diesen Fragen in eine wissenschaftliche wie politische Diskussion einzusteigen. Vor allem das ausgewogene Diskussionsangebot[7] eines sich als Historiker betätigenden russischen Präsidenten schien dazu angetan, der sowohl detailliert die sowjetisch-russische Sicht auf die Abläufe am Vorabend von 1939 darlegte, die gemeinsame Verantwortung aller damaligen Staaten, also auch der Sowjetunion, am Gewährenlassen Nazideutschlands unterstrich und betonte, dass dieser Faschismus nur durch das gemeinsame Handeln aller Mächte und antifaschistischen Kräfte zu bezwingen war.[8]

Die Schuldfrage

Vordergründig geht es um die Schuldigen am Kriegsausbruch 1939 – Hitler und/oder Stalin und das Schicksal der ostmitteleuropäischen Staaten angesichts sowjetischem Pragmatismus und revolutionären wie imperialen Machtgelüsten. Hintergründig geht es um die Bewertung der 1930er Jahre für den Kampf gegen Hitlerdeutschland zwischen einem insbesondere von der Sowjetunion initiierten System der kollektiven Sicherheit, gar einem Bündnis der westlichen Demokratien mit der Sowjetunion oder um den Willen, eine Appeasement-Politik zu betreiben, die Deutschland gegen die Sowjetunion hetzt. Neuerdings hat der britische Historiker Jonathan Haslam mit seinem "The Spectre of War. International Communism and the Origins of World War II" diese Appeasement-Politik als das zerpflückt, was sie war: Nicht die klammen britischen Kassen für die Rüstung, nicht die unbändige Angst vor einem Krieg, sondern politisches Kalkül gegen die kommunistische Gefahr.[9]

Eine differenzierte Analyse der Vorgeschichte des Weltkriegs kommt zwangsläufig nicht an der Zäsur München 1938 vorbei, wo die westlichen Demokratien – wie schon zuvor in Spanien – bereitwillig wieder einen demokratischen Staat opferten, um einen Krieg von sich fernzuhalten und Hitlerdeutschland gegen den Osten zu lenken. Es darf auch nicht vergessen werden, dass im September 1939 Polen im Stich gelassen wurde. Die neue Konstellation einer Partnerschaft Moskaus mit Berlin, manifestiert in der wohlwollenden sowjetischen Neutralität gegenüber den deutschen Kriegsaktivitäten, die bereitwillige Lieferung wichtiger Rohstoffe und Halbfabrikate für die deutsche Rüstungsindustrie buchstäblich bis in die Nacht des Angriffs (die allerdings der Sowjetunion ebenfalls Zugang zu modernen deutschen Rüstungsgütern brachte), Paris und London gegen Moskau Krieg planen ließ. Es gab ernsthafte Kriegsvorbereitungen beider Staaten gegen die Sowjetunion. Skandinavien oder die Erdölfelder von Baku schienen mögliche Zielpunkte zu werden. Der reale Kriegsverlauf in Finnland und schließlich der unerwartete deutsche Angriff in Frankreich im Mai 1940 machten solchen Intentionen ein Ende. Aber: Das antisowjetische Gen saß tief in westlichen Köpfen, verhinderte im August 1939 ein Bündnis und ließ den Konflikt auch in den folgenden knapp zwei Jahren schwelen. Erst der 22. Juni 1941 sorgte für Klarheit und schmiedete – auch Dank Churchills Beweglichkeit - ein Bündnis, das schließlich Faschismus und japanischen Imperialismus besiegen ließ.

Trotzdem findet sich heute eine breite Literatur, in der mit ausdauernder Beharrlichkeit von der Doppelschuld von Faschisten und Stalinisten, als gleiche Brüder unter nur unterschiedlich gefärbten Kappen, ausgegangen wird. Hier wird der "Hitler-Stalin-Pakt" als eindeutig antiosteuropäisch und antiwestlich interpretiert und eine pragmatische wie temporäre Interessenannäherung zum "Pakt" aufgewertet. Das betrifft in der breit rezipierten deutschen aktuellen Diskussion vor allem Claudia Webers Buch "Der Pakt"[10]. In diesen Tagen ist in noch komplexerer Ausbreitung des Totalitarismuskonzepts die umfangreiche Studie eines US-Historikers, Sean McMeekin, erschienen, der gar von "Stalins War"[11] schreibt und angesichts des großen Erfolges der Sowjetunion 1945 beim Neuzeichnen der Weltkarte den sowjetischen Parteiführer in grader Linie von der Weltrevolution zum Weltkriegszündler und schließlich –sieger qualifiziert. Dank der Vorarbeiten von Timothy Snyder mit seinen "Bloodlands"[12] ist die Opferrolle der ostmitteleuropäischen Staaten vorgeprägt. Wenn sie nur Schauplätze des ewigen Machtkampfe zwischen Berlin und Moskau waren, dann muss ihre eigene Rolle, ihre Verwicklung in diverse antisowjetische Aktivitäten, Diversionen und Kriegsplanungen ebenso wenig ernsthaft thematisiert werden wie ihr strikt antikommunistische, oft auch antisozialistische und antidemokratische Ausrichtung in der Zwischenkriegszeit. Die Osteuropäer werden zu bedauernswerten Opfern des Kampfes der Großen in den vielfältigen Konflikten der großen Totaltarismen.

Gemein ist all diesen Versuchen, nicht nach realen Interessenlagen, wirtschaftlichen und politischen Zielen zu suchen, sondern klar auf Antikommunismus, Antisowjetismus und Antirussismus/Antislawismus zu setzen, die übrigens eine herrliche Melange jederzeit austauschbarer Argumentationslinien bilden. In dieser Lesart agiert ein übersteigerter, aber nicht ganz unverständlicher Nationalismus Hitlers, der sich für Versailles rächen will, der mit vielleicht überzogenen Mitteln die kommunistische Bedrohung in Deutschland beseitigt hat, der aber unerfreulicherweise ganz irrational sich die Juden, das Weltjudentum inklusive seiner plutokratischen, aber vor allem bolschewistischen Verstrickung ausgesucht hatte.

Es ist also genauer nach den Ausgangspunkten dieses Krieges von 1941 zu fragen und daran zu erinnern, dass dieser Krieg in Europa 1939 mit klaren Zielsetzungen gen Osten begann – in dem auch der Deutsch-sowjetische Nichtangriffsvertrag einschließlich seiner geheimen Protokolle und Festlegungen zu Einflusszonen der Pakt eine Rolle spielte, aber nicht die Entscheidungen in Berlin, London oder Paris, allerdings auch in Warschau vorwegnahm. Die nordafrikanischen und asiatischen  Kriegsschauplätze, das lange Zeit vom Westen tolerierte Agieren Italiens und Japans seien hier außen vor gelassen, wobei die japanische Bedrohung sowjetische Politik und Sicherheitsplanung stark beeinflusste.

Das deutsche, das faschistische Projekt

Der Drang nach Osten – wenn wir nicht schon die Kreuzritter und der Schlacht auf dem Peipussee 700 Jahre zuvor bemühen wollen - ist für Deutschland seit Ausgang der 19. Jahrhunderts und der Aufkündigung der traditionellen Freundschaft mit der wichtigsten konterrevolutionären Macht, dem Russischen Reich, verbunden. Das nun imperialistisch gewordene Deutsche Reich begriff Russland als Konkurrenten (und trieb es in dieser Logik in die Arme von Paris und London) und begehrte den westrussischen Wirtschaftsraum mit Getreide, Erz und Öl. Dafür musste Russland geschlagen und kleingehalten werden.

Die von deutschen Großkapital und Großagrariern in Richtung Ost gelisteten Kriegszielwünsche 1914 waren eindeutig und politische wie militärische Führung waren bereit, denen zu folgen.[13] Dieser Krieg war zunächst erfolgreich und fand mit dem wahnwitzigen Raubfrieden von Brest-Litowsk 1918 seinen für Deutschland letztlich fatalen Höhepunkt. Dieser Krieg im Osten war vor allem ein Krieg der "Revolutionierung", was nicht allein den "verplombten Waggon" Lenins, sondern die Beförderung separatistischer Bewegungen vor allem im Baltikum und Ukraine bedeutete.

Die Auseinandersetzung zwischen den beiden Imperialisten in Berlin und St. Petersburg/Petrograd wurde seit 1917 von einem funkelnagelneuen politischen Konflikt überlagert – dem Sieg Lenins und der Bolschewiki quasi als Kollateralschaden der deutschen Zersetzungspolitik. Diese neue politische Kraft wollte eine andere, eine sozialistische Ordnung. Dabei ging es Deutschland wie der westlichen Entente und erst recht nicht den einheimischen Kapitalisten und Großgrundbesitzern weniger um das spärlich demokratische, ja gewaltsame Verfahren dieses sozialen Wandels als um die Grundfrage Sozialismus oder Kapitalismus. Und das war weniger ein russisches Problem als eine Alternative, die die vom Krieg erschütterten Staaten selbst betraf: die Furcht vor dem russischen Virus.

Anderthalb Jahrzehnte nach Versailles und Novemberrevolution stellte sich die Frage erneut. Die Machtübertragung an Hitler, der klare Gelüste seit seinem Grundsatzwerk "Mein Kampf" in Richtung Osten hatte, war kaum die Frage nach dem Ob, sondern die Frage des Wann und mit welchen Kräften. Das deutsche Militär hatte auf jeden Fall schon unter der "Versailler Knute" geheim vorgesorgt.[14] Politisch waren die Absichten und bald Planungen Hitlers klar, entscheidend war die spätestens von ersten Tage an erfolgte Unterstützung durch das Großkapital, das Bürgertum, die Intelligenz für eine Politik gegen den Bolschewismus im Inneren und nach außen. Dafür wurden die Massen manipuliert und motiviert. Dieses politische Interesse gegen die radikale Linke und ihr Mutterland sowie die handfesten ökonomischen Interessen für ein "Volk ohne Raum", die diese Expansionsstrategie umschrieb, wurde zur die entscheidenden Triebkraft.

Weltherrschaft war wie 1914 wieder das Projekt der deutschen Eliten! Dazu wurde die Unterordnung des Westens, zumindest seine Duldung der deutschen Militarisierung und Aggression, ebenso benötigt wie die Ausschaltung aller Opposition im Inneren und die zielgerichtete Vorbereitung des großen Krieges. Diese Politik war ab 1933 erfolgreich – wenn auch mit zunehmend belastenden Kosten verbunden. Sie fand den erwarteten Rückhalt in London, Paris und Washington. Bei aller Kriegsvorbereitung und bei allen ökonomischen Wünschen, es war ein Krieg, der sich gegen Osten richten musste. Er verlangte die deutsche Kontrolle über die ČSR, über Polen, das Baltikum, um an das eigentliche Objekt der Begierde zu kommen: Die unendlichen Weiten, die unerschöpflichen Rohstoffe, das riesige Reservoir an Arbeitskräften Sowjetrusslands. Nebenher konnte die existenzbedrohenden Gegenmacht zerschlagen werden. Zu bedenken ist auch, dass der beabsichtigte Krieg gegen die Sowjetunion die eigenen Ressourcen Deutschlands überforderte. Die Übernahme der Industrien, auch der Waffenarsenale der besetzten Länder, Österreich, und vor allem ČSR waren kriegswichtig. So stammte z.B. jeder 4. oder 5. deutsche Panzer im Juni 1941 aus tschechoslowakischer Produktion. Entsprechend wurden die militärischen Planungen genau auf diesen Entscheidungskampf für eine deutsche Weltherrschaft ausgerichtet.[15]

Generalproben dieses neuartigen Krieges gegen einen Staat, eine Ideologie und ein zu versklavendes Volk fanden in Polen und Jugoslawien statt. Gleichzeitig sorgten ein "Komischer Krieg" und ein "Blitzkrieg" dafür, das West- und Nordeuropa unter deutsche Kontrolle kamen und mit ihrem Potential dem als entscheidend angesehen Feldzug im Osten dienen konnten. Natürlich sollte auch ein möglicher Wiedereintritt Großbritanniens in einen Konflikt mit dem Deutschen Reich verhindern wenn, wenn es sich als Bündnispartner verweigerte.

Ein genauer Blick auf die 22 Monate zwischen September 1939 und Juni 1941 offenbart, dass das Deutsche Reich und seine faschistische Führung die Zeit nutzten, um neuartige Repressions- und bald Vernichtungsmethoden und –strukturen zu erproben. Es ging um Formen und Methoden der Kriegsführung, d.h. vor allem den Einsatz von Panzerverbänden im engen Zusammenwirken mit der Luftwaffe. Aber es ging auch um neue Mordszenarien. Einsatzgruppen von SD und Sicherheitspolizei in Polen, erste Ansätze von Partisanenbekämpfungen, und, der Beginn der zielgerichteten Tötung von "lebensunwertem Leben" im Schatten des Krieges, zunächst mit der "Aktion T 4" gegen psychisch Kranke im Deutschen Reich selbst, alsbald in den besetzten Gebieten im Osten, die Schaffung von Ghettos für Juden, die rücksichtslose Ausbeutung von Ressourcen und Arbeitskräften.

Bereits mit dem Angriff auf Polen – im Unterschied zum westlichen Kriegsschauplatz – zeichnete sich eine neue Qualität der faschistischen Kriegsführung ab, die auch in der Einschätzung der sowjetischen Führung, dass 1939 ein "normaler" zwischenimperialistischer Krieg ausgebrochen wäre, nicht bestätigte. Es gab kein "normaler" Eroberungskrieg, sondern Ausrottung und Versklavung, den Verzicht auf halbwegs gleichberechtigte Kollaborateure, rücksichtslose Auspressung der Wirtschaft.

Unter Berücksichtigung dieser Vorgeschichte und dieser breiten Vorbereitung dieses Krieges gegen die Sowjetunion durch Militärs, Wirtschaftsführer und Intellektuelle kann man kaum guten Gewissens von einem "Überfall" sprechen, so heimtückisch und taktisch überraschend die Ereignisse im Juni 1941 waren: Es war ein von langer Hand vorbereiteter Revanchekrieg für 1917, es war ein Eroberungskrieg für ein vorgebliches "Volk ohne Raum", für eine gebiets- und ressourcenhungrige deutsche Wirtschaft.

Die Unfähigkeit der sowjetischen Führung und Stalins, die gewonnene Zeit zu nutzen, um die Rote Armee kriegsbereit zu machen, die nicht aufgeholten Folgen der Enthauptung der Roten Armee in den Säuberungen 1937/38, die fatale Gläubigkeit an die eigene Kriegsplanung, die noch ein Zeitfenster von weiteren 12-24 Monaten vorgaukelte bis zum als unvermeidlich abgesehen Krieg, das zerstörerische Misstrauen gegenüber dem eigenen Nachrichtendienst bei gleichzeitiger Angst vor britischen Provokationen begünstigten den fatalen Kriegsbeginn für die Sowjetunion. Auf der anderen Seite stehen trotzdem der Zeitgewinn, die 3-400 km gewonnen Tiefe des Kriegsschauplatzes, die den deutschen Vormarsch verlängerte, die erfolgreiche Entwicklung kriegsentscheidender sowjetischer Waffen, insbesondere des T 34, die systematisch Vorbereitung von Armee und Industrie, die schnell ihren Schock überwinden konnte und einen Zeitgewinn, der die japanische Bedrohung relativierte.

Ein mörderischer Krieg

Auch wenn dieser Begriff erst nach der Niederlage von Stalingrad eingeführt wurde (allerdings einen konzeptionellen Vorlauf seit Ludendorffs Militärdiktatur und dessen Schlussfolgerungen aus dem Ersten Weltkrieg hatte) – das faschistische Deutschland führte vom ersten Tag des Krieges im Osten, also schon gegen Polen – nun aber gegen die Sowjetunion perfektioniert - einen neuartigen, einen totalen Krieg, der charakterisiert war als Eroberungskrieg, Vernichtungskrieg und Weltanschauungskrieg.

Es ging um die Vernichtung des Sozialismus – dessen stalinistische Entartung damals weder die Nazis noch die baldigen Verbündeten interessierte. Kommunist - Jude - Russe (als Synonym für alle Sowjetbürger) waren für die Nazis identisch und vermengten die Feindschaft zu einem alternativen Gesellschaftssystem trefflich mit einer vorgeblichen – und bis heute so betrachtet – irrationalen Rassenfrage. Genau nach diesem Zusammenhang wird heute nicht gefragt, denn das wäre die Frage nach den klassenmäßigen Wurzeln dieses Krieges, wäre die Einordnung in eine seit 1917 stattfindende Systemauseinandersetzung und zwänge auch hinsichtlich der Sowjetunion genauer auf den Zusammenhang dieses (in der politisch Praxis deformierten) sozialistischen Anspruchs, seiner Wechselwirkung mit einem national (und oft großrussisch) definierten Patriotismus und eines neuen Zusammenhangs und Zusammenhalts als Sowjetvolk, nach der Rolle der Sowjetunion als sozialistische Großmacht wie als  Erbwalterin des Russischen Reiches zu fragen.

Das Ziel war ein menschenleeres, versklavten ehemaliges Sowjetland als Siedlungsgebiet für deutsche Wehrbauern – siehe hier den Generalplan Ost, als auszubeutenden Wirtschaftsraum mit unklarer Perspektive.[16] Es wurde gestritten, ob dort unter deutscher Ägide neue Industrie entstehen sollte oder nur ein Ausbeutungs- und Landwirtschaftsgebiet. Unverzichtbar war der Osten als Übungsraum für die Wehrmacht und als Aufmarschraum für den asiatischen Kriegsschauplatz – es sei dahingestellt, wie sehr auf Dauer der japanische Bündnispartner geliebt wurde.

In der Vergangenheitsbewältigung geht es nicht um Moralisieren, so schwer die deutsche Schuld wiegt – die nicht nur den überzeugten Faschisten anzulasten ist. Sie hatten willige Helfershelfer in Wehrmacht, Polizei, Wirtschaft, an den Hochschulen und Universitäten, "ganz normale Männer"[17] (und gelegentlich auch Frauen). Natürlich ist der massive Völkermord an Sowjetbürgern einschließlich der Juden, der Sinti und Roma herauszustellen, die es als potentielle Kommunisten wie als Slawen und Juden sowieso traf, angefangen bei dem Kommissarbefehl und dem Umstand, dass der Wehrmacht die Kommandos der Wirtschaft und die mörderischen Einsatzgruppen vom ersten Tag auf dem Fuße folgten. Die Einsatzgruppen waren keine Verirrungen sondern mit deutscher Gründlichkeit geplant umgesetzt. Und diese Mordpolitik war keine Folge des Krieges und seiner Eskalation, sondern stand Monate zuvor fest.

Es ist an den Umstand zu erinnern, dass es für die angeblich saubere Wehrmacht in diesem Krieg "keine Kameraden"[^8] gab, dass über 3,3 Millionen sowjetische Kriegsgefangene verrecken mussten, wohl 80.000 jüdische Sowjetsoldaten erschossen wurden, dass die sowjetischen Großstädte - exemplarisch Leningrad - ausgehungert und zerstört werden sollten und allein Leningrad über 1,1 Millionen Menschen verlor. Nur im Reichsgebiet wurden von 1941-45 knapp 5 Millionen Sowjetbürger als Zwangsarbeiter unter in der Regel unmenschlichen Bedingungen ausgebeutet.

Fazit

Über das Jahr 1941 sprechen heißt auch die Jahre 1939/40 und 1944/45 in den Blick nehmen – hier sorgten sowjetische Bajonette für das Anstacheln und Fördern nationaler sozialer Revolutionen, in denen Kommunisten und Sozialisten, in denen Arbeiter und Bauern eine zentrale und gewinnbringende Rolle spielen konnten. Es war ein widersprüchlicher Prozess, mit Repressionen und Deportationen, einer radikalen Umverteilung zu Lasten all jener, die als Besitzende und Träger der bisherigen bürgerlichen Macht durch die neue angesehen wurde. Es war jene sozialistische Umgestaltung unter stalinistischen Vorzeichen, die reich an diesen Widersprüchen war, deren teilweise Negierung in den Jahren des Realsozialismus Ressentiments und Feindschaft bewahren konnte. Soziale Errungenschaften, weitgehende soziale Gleichheit und Gerechtigkeit, Zugang zu Bildung und Kultur für alle Schichten kontrastierten mit Mängeln an demokratischer Mitbestimmung und Öffentlichkeit. In Krisenzeiten beförderte das Antisozialismus und Antisowjetismus und machte vergessen, dass die nun angebeteten westlichen Demokratien 1939/40 für diese bürgerlich-autoritären Regime keinen Finger krümmten. Eine schwierige Geschichte wie die ganze Geschichte des Realsozialismus.

Die Erinnerung an diese 1418 Tage des Großen Vaterländischen Krieges, an die Befreiung Osteuropas und Ostasiens ist von Anfang an überlagert durch

  • den Kalten Krieg, der spätestens am 6. August 1945 mit dem Atombombenabwurf auf Hiroshima erklärt wurde und ein Signal an Japan und an die Sowjetunion war, die drei Tage später vereinbarungsgemäß in den pazifischen Krieg eintrat;
  • den realen (Heiß-)Kalten Krieg, der in China, Korea, Vietnam, Kuba, Deutschland und vielen Staaten der 3. Welt oftmals offen und gewaltsam oder dicht am Rande des nuklearen Abgrunds ausgetragen wurde;
  • eine Auseinandersetzung, die mit der Implosion des Sowjetblocks und der Sowjetunion nicht beendet, sondern in neuer Form fortgesetzt wurde – mit dem Ziel der vollständigen Vereinnahmung dieser Erbmasse einschließlich der Sowjetunion/Russlands in die westliche Wertegemeinschaft, also den Kapitalismus.

Es geht um die Unterwerfung Russlands und Chinas unter die westliche Dominanz, die immer noch die USA mit ihren treuen Vasallen ausüben wollen. Die Methoden sind vielfältig, das Einkreisen der Russländischen Föderation gehört dazu und löst Gegenreaktionen einer wieder Weltmacht gewordenen Großmacht aus. Aber auch für den Westen geht es um Prinzipielles. Robert Kagan, konservativer Vordenker, hat dies jüngst dankenswert klar auf den Punkt gebracht – und nur einfältigen Lesern muss erklärt werden, dass "Liberalismus" für Kapitalismus steht: "Die chaotische Wahrheit ist, dass in der realen Welt die einzige Hoffnung auf die Bewahrung des Liberalismus im In- und Ausland die Aufrechterhaltung einer dem Liberalismus förderlichen Weltordnung ist, und die einzige Macht, die in der Lage ist, eine solche Ordnung aufzurichten, sind die Vereinigten Staaten. Dies ist kein Ausdruck von Hybris, sondern eine Realität, die in internationalen Umständen verwurzelt ist. Und es ist sicherlich ein gemischter Segen. Bei dem Versuch, diese Ordnung zu bewahren, haben die Vereinigten Staaten Macht ausgeübt, manchmal unklug und ineffektiv, mit unvorhersehbaren Kosten und moralisch zweideutigen Folgen. Das ist es, was Macht ausüben bedeutet. Die Amerikaner haben natürlich versucht, dieser Last zu entkommen. Sie haben versucht, sich der Verantwortung zu entziehen, verstecken sich manchmal hinter verträumtem Internationalismus, manchmal hinter einer entschlossenen Resignation, um die Welt 'so zu akzeptieren, wie sie ist', und immer mit der Ansicht, dass sie ohne eine klare und gegenwärtige Gefahr in ihrer imaginären Festung zurückhängen können."[19]

Das Leiden und der Sieg der Bürgerinnen und Bürger der Sowjetunion, ihr entscheidender Beitrag zur Befreiung vom Faschismus und die von ihrem Kampf und Sieg ausgehende Inspiration für Kommunisten und Sympathisanten weltweit wirkte über Jahrzehnte, auch über den staatlichen Untergang der Sowjetunion hinaus. Dies zu verteidigen muss Anspruch an linke Politik und Geschichtspolitik sein, weil hier etwas Dauerhaftes in die Geschichte der Menschheit eingemeißelt wurde – der Kampf gegen faschistische Diktatur, Menschenverachtung, Nationalismus und Rassismus, Terror, Vernichtungspolitik.

Anmerkungen

[1] Weisung Nr. 21 "Fall Barbarossa", 18. Dezember 1940, S. 4 - Quelle: 1000dok.digitale-sammlungen.de/dok_0009_bar.pdf.

[2] Ausführlich diesen Fragen mit diversen Verweisen auf die Literatur und Quellen siehe u.a.: Stefan Bollinger: Die Russen und wir. Schlaglichter und geschichtspolitische Überlegungen nicht nur zum Tag der Befreiung. hefte zur ddr-geschichte. H. 138. Berlin 2015; ders.: Meinst du, die Russen wollen Krieg? Über deutsche Hysterie und ihre Ursachen. Berlin 2016; "Helle Panke" e.V. - Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin (Hrsg.): Der deutsche Faschismus löst den Zweiten Weltkrieg aus. Vor 80 Jahren überfällt das Deutsche Reich Polen. Mit Beiträgen von Stefan Bollinger, Daniela Fuchs, Felix Matheis, Martin Seckendorf, Reiner Zilkenat. Pankower Vorträge. H. 233. Berlin 2020.

[3] So die Positionierungen in der vereinbarten Bundestagsdebatte "80. Jahrestag des Überfalls Deutschlands auf die Sowjetunion", BT-Drucksache 19/229 am 9. Juni 2021: Heiko Mass, Bundesminister des Auswärtigen (SPD): "Vor fast 80 Jahren, am 22. Juni 1941, überfiel das nationalsozialistische Deutschland die Sowjetunion. Damit begann das mörderischste Kapitel des sogenannten Vernichtungskrieges im Osten, der im September 1939 mit dem Überfall auf Polen seinen Anfang genommen hatte. Den Nationalsozialisten ging es darum, „neuen Lebensraum“ zu erobern. Dafür wurden die Versklavung und Auslöschung ganzer Staaten und Völker nicht nur in Kauf genommen; sie war erklärtes Kriegsziel." S. 29815; Dr. Johann David Wadephul (CDU/CSU): "Er war von Beginn an als ein Verbrechen geplant .. Was als Verbrechen angelegt war, wurde als Verbrechen umgesetzt." S. 29817; Dr. Alexander Gauland (AfD): "Der Krieg im Osten unterschied sich von Anfang an von den übrigen Kämpfen ... Der Kommissarbefehl und die Ausmordung der Juden, das massenweise Verhungernlassen von Kriegsgefangenen und die flächendeckende Zerstörung sowjetischer Infrastruktur hatten nichts mehr mit einem klassischen Staatenkrieg der Vergangenheit zu tun. Die sowjetischen Völker sollten vom Erdboden getilgt werden oder bestenfalls als Fellachen ein trostlos-grauenvolles Dasein fristen. Eine russische, ukrainische oder weißrussische Kultur sollte es danach nicht mehr geben." S. 29817; Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE): "Eines der größten Verbrechen der Geschichte ging von deutschem Boden aus. Der Krieg gegen die Sowjetunion wurde als Angriffs- und Vernichtungskrieg konzipiert und geführt, der alle bis dahin geltenden Zivilisations-regeln suspendierte." S. 29819; Alexander Graf Lambsdorff (FDP): "Der Krieg war von Anfang an als Vernichtungskrieg geplant, Leningrad ist ein Beispiel. Aber auch das Massaker von Babyn Jar ist ein solches Beispiel ... Dieser Vernichtungskrieg begann schon früher. 1939 ist Deutschland in Polen eingefallen, als Folge des Hitler-Stalin-Pakts; als Folge desselben Pakts hat die Sowjetunion 1940 die baltischen Staaten besetzt." S. 29819; Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): "Der Krieg war von der Wehrmacht als Vernichtungskrieg geplant. Die Wehrmacht hat bewusst geplant, die Kriegsgefangenen verhungern zu lassen und sich selbst von dem Land zu ernähren. Es ist Deutschland gewesen, das diese Verbrechen begangen und diese bis heute historisch zu verantworten hat." S. 29824.

[4] Siehe die Protokolle vom 19. Mai 2021 BT-Drs. 19/229, initiiert von der Partei Die Linke mit einem Antrag "80 Jahre deutscher Überfall auf die Sowjetunion – Für eine Politik der Entspannung gegen-über Russland und eine neue Ära der Abrüstung (Drucksache 19/29437)" und die Aussprache vom 9. Juni 2021, BT-Drs. 19/232.

[5] Siehe G.F. Krivoseev i.dr.: Velikaya Otechestvennaya bez grifa sekretnosti. Kniga poter'. Moskva 2010, S. 376.

[6] Siehe Bedeutung der Erinnerung an die europäische Vergangenheit für die Zukunft Europas. Entschließung des Europäischen Parlaments vom 19. September 2019 zur Bedeutung des europäischen Geschichtsbewusstseins für die Zukunft Europas (2019/2819(RSP)). 19. September 2019 - www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2019-0021.

[7] Siehe Vladimir Putin: The Real Lessons of the 75th Anniversary of World War II. In: The National Interest. Washington. June 18, 2020 - nationalinterest.org/feature/vladimir-putin-real-lessons-75th-anniversary-world-war-ii-162982 -, russ.: kremlin.ru/events/president/ news/63527; dt. Auszüge in junge Welt vom 25. Juni 2020, S. 12/13; inoffizielle Übersetzung der Russischen Botschaft in Berlin - russische-botschaft.ru/de/2020/06/19/75-jahrestag-des-grossen-sieges-gemeinsame-verantwortung-vor-geschichte-und-zukunft/.

[8] Zu dieser Kontroverse: Stefan Bollinger: 'Totalitarismus' als Instrument im neuen Kalten Krieg. Russlands Kampf um die Deutung der Geschichte". In: Z - Zeitschrift Marxistische Erneuerung. Frankfurt/M. H. 124 (2020), S. 54-63;

[9] Jonathan Haslam: The Spectre of War. International Communism and the Origins of World War II. Princeton-Oxford 2021

[10] Siehe Claudia Weber: Der Pakt. Stalin, Hitler und die Geschichte einer mörderischen Allianz 1939-1941. München 2019. /2021/05/34659.html

[11] Siehe Sean McMeekin: Stalin's War. A New History of World War II. New York 2021.

[12] Siehe Timothy Snyder: Bloodlands. Europa zwischen Hitler und Stalin. Bonn 2011.

[13] Zur Erinnerung und im Kontrast zu dem unseligen und vernebelnden "Hineinschlittern´" in den Ersten Welt von Christopher Clark: Fritz Fischer: Griff nach der Weltmacht. Die Kriegszielpolitik des kaiserlichen Deutschland 1914/18. Königstein/Ts. 1979, 2. A. [1967, 1. A.]; dagegen das begeistert aufgenommene Buch von Clark, der heute in den deutschen Medien als großer Geschichtserklärer abonniert ist: Christopher Clark: Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. München 2013, 4. A.

[14] Siehe Carl Dirks/Karl-Heinz Janßen: Der Krieg der Generäle. Hitler als Werkzeug der Wehrmacht. Berlin 1999, 3. A.

[15] Siehe Rolf-Dieter Müller: Der Feind steht im Osten. Hitlers geheime Pläne für einen Krieg gegen die Sowjetunion im Jahr 1939. Berlin 2011.

[16] Siehe Hannes Heer/Christian Streit,: Vernichtungskrieg im Osten. Judenmord, Kriegsgefangene und Hungerpolitik. Hamburg 2020.

[17] So der Titel einer exemplarischen Studie, die auch für den Krieg in der Sowjetunion gilt: Christopher R. Browning: Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die "Endlösung" in Polen. Reinbek bei Hamburg 1996, 2. A.

[18] Siehe Christian Streit: Keine Kameraden. Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941-1945. Bonn 1991.

[19] Robert Kagan: A Superpower, Like It or Not. Why Americans Must Accept Their Global Role. In: Foreign affairs. New York. March/April 2021 - www.foreignaffairs.com/articles/united-states/2021-02-16/superpower-it-or-not. [Eigene Übersetzung – St.B.]