Zum Hauptinhalt springen
Konferenz "Epochenbruch 1914-1923"

Epochenbruch: Reform und Revolution 1917-1920

Prof. Dr. Peter Brandt

Die zumindest in West- und Mitteleuropa erreichte und an die Peripherie ausstrahlende kapitalistische Industrialisierung (übrigens verbunden mit einem Globalisierungsschub) setzte um 1900 den Übergang zum modernen Interventionsstaat und - verbunden damit - eine Anpassung der traditionellen Politikformen auf die Tagesordnung. Dabei ging es einerseits um die Demokratisierung des Wahlrechts für Männer (das innerhalb Europas zuerst 1906 in Finnland eingeführte Frauenwahlrecht wurde jetzt immerhin thematisiert), andererseits um die Parlamentarisierung der Regierung, zudem um die nachhaltige Stärkung der eigentlichen Volksvertretungen gegenüber den aristokratischen oder oligarchischen Ersten Kammern.

Die bestehenden Staatsordnungen waren vor 1914 vordergründig stabil und die Formen der politischen und sozialen Auseinandersetzungen trotz repressiver Züge seit 1871 relativ gewaltfrei. Während im Deutschen Kaiserreich die Exekutive nach wie vor im alleinigen Auftrag des Monarchen fungierte und die geschriebene wie die ungeschriebene Verfassung bei sukzessivem Machtzuwachs des Reichstags den Durchbruch zum parlamentarischen Regime blockierte, war Großbritannien, um nur dieses Beispiel der angeblich ersten Demokratie der Welt dagegenzusetzen, schon seit den 1830er Jahren eine parlamentarische Monarchie; es hinkte aber bei der schrittweisen Ausdehnung des Wahlrechts weit hinter Deutschland her; dort galt, jedenfalls auf Reichsebene, seit 1871 das allgemeine, gleiche Stimmrecht für Männer ab 25.

Es gab reale Anhaltspunkte für die Erwartung, dass es den in etlichen Ländern schon wählerstärksten sozialistischen Parteien, teilweise im Bündnis mit liberalen bürgerlich-bäuerlichen Kräften, in einer Kombination parlamentarischer Initiativen und außerparlamentarischer Aktionen, so des Massenstreiks, wie er u. a. mehrfach in Belgien zur Anwendung kam, nach und nach gelingen würde, die retardierenden Herrschaftselemente in Staat und Gesellschaft zurückzudrängen und die bestehenden Institutionen zu immer weiteren demokratisierenden Reformen sowie außerdem zu einer außenpolitischen Verständigung der "Kulturvölker" untereinander zu veranlassen. Die Zeit der Barrikadenrevolutionen des mittleren 19. Jahrhunderts war erkennbar vorbei; die vollständige Durchsetzung der politischen Demokratie, nicht unbedingt in konstitutioneller Kontinuität, aber friedlich, sollte nicht nur den Weg zum Sozialismus ebnen; dessen Verfassungsform würde die möglichst wenig eingeschränkte parlamentarisch-demokratische Republik sein - und für eine Übergangszeit mochte vielleicht sogar eine monarchische Spitze toleriert werden können. Eine solche, hier vereinfachte, Perspektive, die, jedenfalls in West-, Nord- und Mitteleuropa, in der Arbeiterbewegung schon vor 1914 dominierte, bewegte sich im Grenzbereich von Reform und Revolution, wenn man letztere, wie es üblich war, inhaltlich und nicht durch ihre Formen definierte. Dass dabei die destruktiven, insbesondere kriegerischen Entwicklungstendenzen des Kapitalismus und Imperialismus unterschätzt wurden, liegt auf der Hand.

Die damit angedeutete These, dass Reform und Revolution nicht unbedingt konträr gedacht werden müssen, sowohl theoretisch-konzeptionell als auch in der historischen Empirie, und dass es oftmals eher die Umstände als die Absichten der Akteure waren, die darüber entschieden, ob Veränderungen in verfassungsrechtlicher Kontinuität oder im Bruch mit dem bestehenden politischen System, friedlich oder gewaltsam erfolgten, kann durch einen kurzen Blick auf Nordeuropa verdeutlicht werden. In Finnland, bis 1917 Teil des Russischen Reiches mit einem Sonderstatus, kulminierte die innenpolitische Polarisierung zwischen den bürgerlich-bäuerlichen Parteien und den Sozialdemokraten, der mit Abstand wählerstärksten Partei, zu Beginn des Jahres 1918 in einem blutigen, mit dem Sieg der "Weißen" endenden Bürgerkrieg, obwohl diese blutige Auseinandersetzung nicht intendiert war und die "Roten" kein Rätesystem anstrebten. In Schweden hingegen, dem im Norden hinsichtlich sozialer und staatlicher Verfassung dem Deutschen Kaiserreich relativ ähnlichsten Land, schien im Herbst 1918 ebenfalls eine Novemberrevolution in Gang zu kommen. Allerdings fehlte der Faktor der Beteiligung am Krieg bzw. der Kriegsniederlage. Die sozialdemokratische Führung behielt die Kontrolle über die Massendemonstrationen und benutzte diese als Druckmittel, um die Konservativen, die Erste Kammer und den Hof zur Zustimmung zu demokratisierenden Reformen zu nötigen.

Die Balkankriege der Jahre 1912/13 nahmen schon manche der Schrecken vorweg, die der Erste Weltkrieg - für die Engländer und Franzosen bis heute der "Große Krieg" - mit sich bringen sollten. Der Weltkrieg aktualisierte und verschärfte zudem alle in den Gesellschaften strukturell angelegten Widersprüche, auf der politischen Ebene gebremst und verzögert durch das Einschwenken fast aller sozialistischer Arbeiterparteien in ihrer Mehrheit auf die Unterstützung der jeweiligen Kriegsanstrengungen. Zum Gegenstand des in der zweiten Kriegshälfte zur Massenbewegung anwachsenden sozialen Protests wurde vor allem die unzureichende Lebensmittelversorgung, und dieser Protest wandte sich mehr und mehr auch gegen den Krieg als solchen.

Die systematische Gewalt, auch die militärische Gewalt, hörte indessen weder mit den Waffenstillständen zwischen den Mittelmächten und den Alliierten im Herbst 1918, noch mit den Friedensschlüssen der Jahre 1919/20 auf. Vielmehr verschwammen die Grenzen zwischen Bürgerkriegen und zwischenstaatlichen Kriegen, die sich im östlichen Europa unmittelbar an das Weltkriegsgeschehen anschlossen, als das multinationale Imperium Österreich-Ungarn (wie auch das Osmanische Reich) zerfiel und zuerst Russland, dann Deutschland als militärisch Besiegte entscheidend geschwächt waren. Die stärkste Siegermacht, der künftige Welthegemon USA, hatte unter ihrem Präsidenten Wilson das nationale Selbstbestimmungsrecht als Kriegsziel proklamiert, das dann aber höchst selektiv angewandt wurde.

Im europäischen Osten gab es keine halbwegs eindeutigen Grenzen zwischen den Sprach- bzw. Volksgruppen. Die Ethnien lebten in hohem Maß in einer Gemengelage. Das bedeutete, dass die neuen Staaten, die homogene Nationalstaaten sein wollten, faktisch Nationalitätenstaaten waren, die den Minderheiten aber keine oder kaum Autonomierechte zubilligten. Bei den ostmitteleuropäischen, südosteuropäischen und osteuropäischen Konvulsionen liefen liberal- und nationalreformerische, sozial- und nationalrevolutionäre sowie massiv konterrevolutionäre bzw. rechtsnationalistische Bestrebungen parallel und verbanden sich teilweise in verschiedenen Kombinationen. In den Jahren nach dem offiziellen Ende des Weltkriegs wurden in Europa bei Kampfhandlungen über vier Millionen Menschen getötet, zusätzlich zu den Millionen, die verhungerten oder durch Hunger geschwächt an der Spanischen Grippe starben. Außerhalb von Russland gab es übrigens ein drastisches Gefälle zwischen revolutionärem und gegenrevolutionärem Terror, soweit sich beides klar unterscheiden lässt. Das Verhältnis der Opferzahlen von eins zu zehn dürfte nicht übertrieben sein, auch für Deutschland im Winter und Frühjahr 1919.

Mit dem Frühjahr 1917 hatte ein beispielloser Aufschwung der europäischen Arbeiterbewegung eingesetzt; er hielt drei bis vier Jahre an und endete dann in der Wirtschaftsdepression (der ersten kapitalistischen Nachkriegskrise, die Deutschland infolge der Inflation mehrere Jahre hinausschieben konnte) und mit dem Widererstarken der bürgerlichen Ordnung (in Italien im Aufkommen des Faschismus). Der Aufschwung der Jahre 1917-1920/21 erfasste mehr oder weniger alle Länder, die am Ersten Weltkrieg beteiligten, die neutralen und die neu gegründeten Staaten. Er schloss sowohl die reformeristische als auch die revolutionäre Richtung ein. Nicht nur in den Nachfolgestaaten der geschlagenen Mittelmächte Deutschland und Österreich­Ungarn, sondern auch in einer ganzen Reihe west- und nordeuropäischer Staaten, nicht zuletzt in Großbritannien, traten kurz nach Kriegsende demokratisierende Wahlrechtsänderungen in Kraft. Die gewerkschaftlichen Verbände expandierten teilweise explosionsartig und konnten vielfach beträchtliche Reallohnerhöhungen, zudem langjährige Forderungen der Arbeiterbewegung nach allgemeiner Arbeitszeitverkürzung und nach erweiterter sozialer Sicherung durchsetzen. Es kam vermehrt zu sozialdemokratischen Regierungsbeteiligungen.

Parallel dazu und teilweise damit kombiniert wurden etliche Länder Europas, hauptsächlich, aber nicht ausschließlich unter den Verlierern des Krieges, von der revolutionären Welle erfasst, die im März 1917 in Russland angestoßen worden war. Schon im Mai/Juni 1917, um ein besonders dramatisches Beispiel zu erwähnen, antworteten die Franzosen nicht nur mit massiven Streiks, sondern auch mit einer ausgedehnten Meuterei der Fronttruppen. Im Herbst 1920 war die sozialistische Arbeiterbewegung dann praktisch überall wieder in die Defensive geraten, selbst in Österreich, wo durch den territorialen Zerfall der Habsburger-Monarchie und die weitgehende Bewahrung der politischen Einheit der Arbeiterbewegung in mancher Hinsicht günstige Voraussetzungen für einen entschiedenen Neubeginn bestanden. In Ungarn, das den Kern der anderen Reichshälfte der Donaumonarchie ausgemacht hatte, regierte zu diesem Zeitpunkt bereits "Reichsverweser" Nikolaus von Horthy in einer Quasi-Diktatur, die aus dem Sieg der von den Westmächten unterstützten Gegenrevolutionäre über die ungarische Räterepublik des Frühjahrs und Sommers 1919 hervorgegangen war, die einzige gesamtnationale Räterepublik, die westlich Russlands errichtet worden war.

Von Österreich und Ungarn abgesehen, konnten die Sozialisten weder in den neutralen oder neu gegründeten noch in den Siegerstaaten einen bestimmenden Einfluss auf die Staatsmacht erringen. Am offenkundigsten war die Behauptung des Bürgertums in Großbritannien und Frankreich. In England, wo seit 1915 ebenfalls eine soziale und zunehmend politisierte Protestbewegung entstanden war - ausgehend von den Engineers am schottischen Clyde - und 1920 in einem zweiwöchigen landesweiten Bergarbeiterstreik einen Höhepunkt fand, stand die größte Kraftprobe noch bevor: der Generalstreik von 1926. Unmittelbar nach dem Krieg, im Dezember 1918, siegte trotz enormer Stimmengewinne der Labour Party, die erst jetzt zur Hauptoppositionspartei wurde, die liberal-konservative Koalition von Lloyd George. Noch deutlicher nach rechts ausschlagend gingen die französischen Wahlen vom November 1918 aus, die der von Georges Clemenceau geführte Bloc National der Rechts- und Mittelparteien gewann. Ebenso wie Lloyd George konnte Clemenceau die innenpolitischen Früchte seiner vor dem Herbst 1918 auf Siegfrieden setzenden Politik ernten, während der Zuwachs an sozialistischen Stimmen nicht ausreichte, einen Wechsel herbeizuführen. Allerdings ging die Linksentwicklung der französischen Arbeiterbewegung weiter als die der englischen (die Mehrheit der französischen Sozialisten stimmte zunächst für den Anschluss an die Kommunistische Internationale), ohne dass die Sozialisten sich in den sozialen Erschütterungen der Nachkriegszeit durchsetzen konnten. In dem schwersten Kampf dieser Jahre, dem landesweiten Ausstand der Eisenbahner vom Mai 1920 als Teil einer großen Streikwelle, mussten die französischen Gewerkschaften eine Niederlage einstecken.

Labil blieb über das Jahr 1920 hinaus die Lage Italiens, das formell zu den Siegermächten gehörte, dessen Kriegseintritt - gegen den Widerstand der Sozialistischen Partei von etablierten Machtpolitikern und einer bürgerlich-nationalistischen Bewegung durchgesetzt - aber im Hinblick auf den territorialen Gewinn nur einen, so hieß es, "verstümmelten Sieg" zur Folge gehabt hatte. Die Sozialisten wurden bei den Parlamentswahlen vom November 1919 stärkste Partei, blieben aber weiter unterhalb der Mehrheit. Die Unruhen und Massenstreiks des "biennio rosso" in Industrie und Landwirtschaft, denen übrigens in Spanien ähnlich dramatisch sog. "drei bolschewistische Jahre" entsprachen, gipfelten in den Fabrik- und Landbesetzungen des Spätsommers 1920, wodurch de facto die Machtfrage gestellt war. Dass die Sozialistische Partei und die Gewerkschaften vor dem Umsturz zurückschreckten und auch das selbstgesteckte Ziel der Fabrikkontrolle verfehlten, deutete die neue faschistische Bewegung Benito Mussolinis als Anzeichen für die innere Schwäche der sozialistischen Linken. Mit Unterstützung von Teilen des etablierten Staatsapparats und der besitzenden Klassen traten die Faschisten - zunächst auf lokaler Ebene - zum gewaltsamen Verdrängungskampf gegen die Arbeiterbewegung an.

Die italienische Entwicklung der Jahre 1919/20 war ein Ausdruck jener Radikalisierung großer Teile der Arbeiter, die gerade infolge von Fehlschlägen oder vermeintlich unzureichenden Erfolgen der tradierten Organisationen beschleunigt wurde. Die Vorstellung des reformerischen Flügels, angesichts der veränderten Kräfteverhältnisse die Stellung der organisierten Arbeiterschaft auf der institutionellen Ebene zu stärken, um dann in einem langen Ringen im Rahmen einer demokratischen Verfassung die Machtpositionen des Privatkapitals Schritt für Schritt zurückzudrängen und so die Gesellschaft qualitativ zu ändern, widersprach der Stimmungslage, aber auch der durch den Krieg und die damit mehr oder weniger verbundene innenpolitische Unterdrückung und soziale Not bestimmten Erfahrung einer großen Zahl von Lohnabhängigen. Die martialische Losung Lenins von 1914 - damals in hoffnungsloser Isolation -: "Umwandlung des imperialistischen Krieges in den Bürgerkrieg", erschien nach vier Jahren des Völkermordens vielen nicht mehr abwegig.

Die Träger des Arbeiterradikalismus dieser Periode waren sowohl bestimmte Gruppen qualifizierter Facharbeiter als auch un- und angelernte, vielfach erst durch den Krieg ins moderne Fabriksystem integrierte, zu spontaner Rebellion neigende Arbeiterschichten. Das Modell, an dem sich der radikale Flügel nach 1917 mehr und mehr orientierte, war Sowjetrussland, das einzige Land, das eine, wie es schien, erfolgreiche sozialistische Revolution durchgeführt hatte und daher als eine reale Alternative zur bürgerlich-kapitalistischen Ordnung galt; und die Niederlagen der Jahre 1919/20 verstärkten noch die Bindung der radikalen Linken an die neue internationale Führung in Moskau als einzige stabile Bastion des Weltproletariats.

In Russland hatten die Bolschewiki den Bürgerkrieg gegen die "Weißen" im Winter 1919/20 im Wesentlichen für sich entschieden, auch wenn die Kämpfe noch eine Zeitlang weitergingen. Der Angriff Polens, das die innere Schwäche des russischen Staates zu Eroberungen nutzen wollte, und die erfolgreiche, bis Warschau vorstoßende Gegenoffensive der Roten Armee im Sommer 1920 ließen die "Weltrevolution" in einem ganz unmittelbaren Sinn für einen Moment noch einmal in den Bereich des Möglichen rücken - als Kombination von Revolutionskrieg und Aufstandsbewegung. Der französisch unterstützte polnische Abwehrsieg vom August 1920 versperrte diesen Weg. Er schuf damit die Voraussetzung für einen sog. "Sozialismus in einem Lande", den die führenden Bolschewiki ursprünglich weder angestrebt noch für möglich gehalten hatten und auf den der eine Teil der europäischen Arbeiterbewegung, der sich in den kommunistischen Parteien sammelte, jetzt als Gewähr des letztendlichen, lediglich verzögerten Sieges eingeschworen wurde. Von der Sowjetdemokratie blieb im und nach dem verheerenden Bürgerkrieg nicht viel übrig.

In Italien und Spanien, regierten seit 1922 bzw. 1923 Diktatoren, in Spanien eher konservativer Art. In keinem namentlich der neuen Staaten des östlichen Mitteleuropas und Südosteuropas mit Ausnahme der Tschechoslowakei hatte die parlamentarische Demokratie Wurzeln geschlagen. Angefangen mit Ungarn seit 1920 waren sie dabei, in autoritäre Regimes zu mutieren, wobei diese während der 1920er Jahre zumeist im formalen Rahmen des republikanischen oder monarchischen Konstitutionalismus blieben. Die vielfach noch von archaischen Elementen des (namentlich agrarischen) Soziallebens (außerökonomische Abhängigkeiten, Klientelismus, Analphabetismus usw.) geprägten Gesellschaften mit ihrem geringen Grad staatlicher Durchdringung, besonders auf dem Balkan, boten - ebenso wie die dort im Staatsgefüge eingespielten Mechanismen der Korruption und der Wahlmanipulation Anknüpfungspunkte für die späteren autoritären Regierungsformen.

In Deutschland, wo die spontane und weitestgehend friedliche Erhebung der Soldaten und Arbeiter Anfang und Mitte November 1918 hauptsächlich gegen die Fortsetzung des militärisch definitiv verlorenen Krieges (und in zweiter Linie gegen die Monarchie als dessen Symbol) gerichtet gewesen war, hatten sich in der zweiten Kriegshälfte unterschiedliche und widerstrebende politisch-soziale Strömungen herausgebildet: erstens entwickelte die Dritte Oberste Heeresleitung Hindenburg / Ludendorff zunehmend eine Tendenz zur Militärdiktatur; zweitens intensivierte die Mehrheitssozialdemokratie in Zusammenarbeit mit dem katholischen Zentrum und den Liberalen ihre Bemühungen um Parlamentarisierung der Regierung und um Demokratisierung des preußischen Landtagswahlrechts sowie um einen Verständigungsfrieden, ohne mit dem kaiserlichen Regime zu brechen; drittens machte sich mehr und mehr die Protestbewegung der Arbeiterbevölkerung, die ihren parteipolitischen Ausdruck in der USPD fand, zunehmend auch der Unmut kleinbürgerlicher und bäuerlicher Schichten geltend.

Mit dem Scheitern der letzten deutschen Westoffensiven im Juli 1918 und der Gefahr eines großen Frontdurchbruchs der Alliierten drang jetzt die militärische Spitze auf eine die Mitte-Links-Parteien einbeziehende Regierungsneubildung und einen Waffenstillstand. Erstere kam Anfang Oktober - Ende des Monats folgten Verfassungsänderungen, die das Reich zu einer parlamentarischen Monarchie britischen Typs machten - zu spät und war zu wenig spürbar, um den Aufstand zu verhindern, nicht zuletzt deshalb, weil sich der Waffenstillstand, der faktisch einer Kapitulation nahekam, wochenlang verzögerte. Vielmehr dürfte die nur oberflächlich erfolgreiche Oktoberreform den Novemberumsturz beschleunigt haben.

Der Führung der Mehrheitssozialdemokratie gelang es, zwischen dem 6. und dem 10. November die Aufstandsbewegung gewissermaßen zu adoptieren und eine gemeinsame SPD-USPD-Revolutionsregierung zu bilden. Das war nur möglich und zunächst ohne größere Konflikte machbar, weil die Masse der Arbeiter- und Soldatenräte und der gemäßigte Flügel der USPD die (zumindest zeitliche) Prioritätensetzung auf die Demobilisierung und die Umstellung auf Friedensproduktion sowie die Sicherung der Ernährung mittrug, auch die in sozialdemokratischer Tradition nahe liegende Forderung nach einer verfassunggebenden Nationalversammlung unterstützte, zugleich allerdings - und daraus ergaben sich dann zunehmend Konflikte - sofortige demokratische und antimonopolkapitalistische Eingriffe erwarteten.

Als die Regierung, seit Jahresende 1918 allein von der MSPD gestellt, konterrevolutionäre Freiwilligen-Einheiten gegen die Bestrebungen von beträchtlichen Teilen der Arbeiterschaft einsetzte, die Revolution zu sichern und weiterzutreiben, die sich dann auch in einer Serie von Massen- und Generalstreiks äußerten, begannen sich die Kräfteverhältnisse innerhalb der Arbeiterbewegung zu verschieben. Beschleunigend wirkte der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht im Januar 1919. Doch was die Bewegung an antikapitalistischer Radikalität gewann, büßte sie an Breite ein.

Die Staats- und Gesellschaftsordnung der ersten deutschen Republik war somit eine Resultante aus dem Sieg der demokratischen Arbeiter- und Volksbewegung im November 1918 und der, teilweise gewaltsamen, Eindämmung der weiterreichenden Bestrebungen großer Teile der Arbeiterschaft im Winter und Frühjahr 1919. Die parlamentarische Demokratie in der Form der Republik trat an die Stelle der konstitutionellen Monarchie. Dem Reichstag stand nun das volle Sortiment zeitüblicher parlamentarischer Rechte zur Verfügung, auch wenn in der Verfassung die Entscheidungsgewalt auf die präsidiale Staatsspitze und die parlamentsabhängige Regierung verteilt war.

Der fünfte Abschnitt über "Das Wirtschaftsleben" in der neuen Reichsverfassung formulierte sozialstaatliche Grundsätze, gab dem Staat das Recht zur Vergesellschaftung von Unternehmen sowie zum Aufbau eines Systems der Gemeinwirtschaft und enthielt in Art. 165 Restelemente des Rätegedankens. Somit konnte man in der Weimarer Verfassung vom 11. August 1919 einen Basiskompromiss zwischen den sozialen Klassen und politischen Parteien sehen, genauer: zwischen der reformeristischen Arbeiterbewegung und dem republikanisch orientierten bzw. der Republik aufgeschlossenen Teil des Bürgertums.

Bei den Wahlen zur Nationalversammlung im Januar 1919 hatten die Parteien der Weimarer Koalition - die Mehrheitssozialdemokratie, die katholische Zentrumspartei und die liberale DDP - über drei Viertel der Stimmen erhalten, während SPD (37,9 %) und USPD (7,6 %) zusammen unterhalb der absoluten Mehrheit blieben. Doch entsprachen die parlamentarischen Mehrheitsverhältnisse schon bald nicht mehr den gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen: Nicht nur waren, von den politischen Amtsträgern abgesehen, im großen Ganzen die Männer der alten Eliten in Industrie, Finanzwesen und Landwirtschaft, Militär, Verwaltung und Justiz in ihren Positionen verblieben. Auch lehnte ein beträchtlicher und wachsender Teil des bürgerlichen Spektrums die demokratische Republik als solche ab. Die Reichstagswahlen im Juni 1920 ergaben denn auch nicht einmal mehr 50 % der Stimmen für die Weimarer Koalition.

Mitte der 20er Jahre schien die revolutionäre Herausforderung in Europa vorbei zu sein, ebenso die extreme, gewaltsame Gegenrevolution; selbst Sowjetrussland schien mit der Neuen Ökonomischen Politik und der damals oft für relativ gemäßigt gehaltenen Stalin’schen Linie in ein ruhigeres Fahrwasser geraten zu sein. Italiens Faschismus zeigte noch nicht ganz seinen totalitären Charakter. Außerdem erweckten die Locarno-Verträge und besonders die deutsch-französische Annäherung die nicht abwegige Hoffnung auf eine qualitativ neue Friedensordnung für Europa. Nur wenige Jahre später stellte sich die Szenerie wiederum anders dar, und die mittleren und späten 20er Jahre erwiesen sich lediglich als Atempause im "Zeitalter der Extreme", als Waffenstillstand im "Europäischen Bürgerkrieg".

Literaturhinweise

Eigene Arbeiten zum Thema und in dessen Umfeld:

  • Peter Brandt (Hg.), 1918/19. Ein Lesebuch, Berlin 1979.
  • Peter Brandt /Reinhard Rürup (Bearb.), Arbeiter-, Soldaten- und Volksräte in Baden 1918/19, hg. v. d. Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Düsseldorf 1980.
  • Peter Brandt / Reinhard Rürup, Volksbewegung und demokratische Neuordnung in Baden 1918/19. Zur Vorgeschichte und Geschichte der Revolution, Sigmaringen 1991.
  • Peter Brandt, Vom endgültigen Durchbruch der parlamentarischen Demokratie bis zu den Anfängen des sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaats - Nordeuropa in der Zwischenkriegszeit, in: Christoph Gusy (Hg.), Demokratie in der Zwischenkriegszeit, Baden-Baden 2008, S. 155-228.
  • Peter Brandt, Soziale Bewegung und politische Emanzipation. Studien zur Geschichte der Arbeiterbewegung und des Sozialismus, Bonn 2008 (darin mehrere Beiträge).
  • Peter Brandt /Arthur Schlegelmilch, Die Verfassungsentwicklung der europäischen Staaten seit dem 18. Jahrhundert, in: Dimitris Th. Tsatsos (Hg.), Die Unionsgrundordnung - Handbuch zur Europäischen Verfassung, Berlin 2010, S. 117-164.
  • Peter Brandt / Detlef Lehnert, "Mehr Demokratie wagen". Vorgeschichte und Geschichte der Sozialdemokratie 1830-2010, Berlin 2013.
  • Peter Brandt / Lothar Machtan, Zu den Überlebenschancen der Monarchie in Deutschland im Herbst 1918. Zwei kontroverse Positionen, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 63 (2015), S. 262-272.
  • Peter Brandt, Nordische Demokratie als Alternative zu Diktatur und Status-quo-Liberalismus-Nordeuropa in der Zwischenkriegszeit, in: Steffen Kailitz (Hg.), Nach dem "Großen Krieg". Vom Triumph zum Desaster der Demokratie 1918/19 bis 1939, Göttingen 2017, S. 243-268.
  • Peter Brandt, Zwischen Reformsozialismus und Rätedemokratie. Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD), in: perspektiven ds, Jg. 34 (2017), Heft 2, S. 138-147.
  • Peter Brandt, "Freiheit und Einheit", Bd. 1: Beiträge zu den deutschen Freiheits- und Einheitsbestrebungen während des langen 19. Jahrhunderts, Bd. 2: Beiträge zu Fortschritt und Reaktion in Deutschland während des 20. Jahrhunderts - das Nationale und das Universale, Neuruppin 2017 (darin jeweils mehrere Beiträge).
  • Peter Brandt, Vor 100 Jahren: Die Russische Revolution, in: Förderkreis Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung - Mitteilungen Nr. 52 (September 2017), S. 45-53 (ungekürzte Fassung auf www.fabgab.de).
  • Peter Brandt, Epochenbruch - Reform und Revolution 1917-1920/21, Heidelberg 2018 (erweiterte Fassung des vorliegenden Textes, im Erscheinen).

Weitere einschlägige Literatur:

  • Jonathan Aves, Workers against Lenin. Labour Protest and Bolshevik Dictatorship, London 1996.
  • Horst Bauerkämper / Elise Julien (Hg.), Durchhalten! Krieg und Gesellschaft im Vergleich 1914-1918, Göttingen 2010.
  • Dirk Berg-Schlosser / Jeremy Mitchell (Hg.), Conditions of Democracy in Europe 1919-39. Systematic Case Studies, Basingstoke 2000.
  • Dirk Berg-Schlosser / Jeremy Mitchell (Hg.), Authoritanianism and Democracy in Europe 1919-39. Comparative Analyses, Basingstoke 2002.
  • Hans-Joachim Bieber, Gewerkschaften im Krieg und Revolution. Arbeiterbewegung, Industrie, Staat und Militär in Deutschland 1914-1920, 2 Bde., Hamburg 1981.
  • Wilhelm Brauneder / Norbert Leser (Hg.), Staatsgründungen 1918, Frankfurt am Main 1999.
  • Julius Braunthal, Geschichte der Internationale, Bd. 2, Hannover 1963.
  • Pierre Broué, The German Revolution 1917-1923, Amsterdam 2005.
  • Vladimir N. Brovkin, Behind the Front Lines of the Civil War. Political Parties and Social Movements in Russia, 1918-1922, Princeton / N. J. 1994.
  • Francis L. Carsten, Revolution in Mitteleuropa 1918-1919, Köln 1973.
  • Helmut Conrad / Karin M. Schmidlechner (Hg.), Revolutionäres Potential in Europa am Ende des Ersten Weltkriegs. Die Rolle von Strukturen, Konjunkturen und Massenbewegungen, Wien 1991.
  • Isaac Deutscher, Trotzki, Bd. 1: Der bewaffnete Prophet 1879-1921, Stuttgart 1962.
  • J. S. Drabkin, Die Novemberrevolution in Deutschland, Berlin 1968.
  • Dieter Engelmann / Horst Naumann, Zwischen Spaltung und Vereinigung. Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands in den Jahren 1917-1922, Berlin 1993.
  • Dieter Engelmann / Horst Naumann, Hugo Haase. Lebensweg und politisches Vermächtnis eines streitbaren Sozialisten, Berlin 1999.
  • Johannes Erger, Der Kapp-Lüttwitz-Putsch. Ein Beitrag zur deutschen Innenpolitik 1919-1920, Düsseldorf 1967.
  • Fabio Fabbri, Le origini della Guerra civile. L’Italia dalla Grande Guerra al Facismo 1918-1921, Turin 2009.
  • Gerald D. Feldman, Army, Industry and Labor in Germany 1914-1918, Oxford 1966.
  • Gerald D. Feldman, The Great Disorder. Politics, Economics and Society in the German Inflation 1914-1924, New York 1993.
  • Alexander Gallus (Hg.), Die vergessene Revolution von 1918/19, Göttingen 2010.
  • Robert Gerwarth / John Horne (Hg.), Krieg im Frieden. Paramilitärische Gewalt in Europa nach dem Ersten Weltkrieg, Göttingen 2013.
  • Robert Gerwarth, Die Besiegten. Das blutige Erbe des Ersten Weltkriegs, München 2017.
  • Martin H. Geyer, Verkehrte Welt. Revolution und Moderne, München 1914-1924, Göttingen 1998.
  • Klaus Gietinger, Der Konterrevolutionär. Waldemar Pabst - eine deutsche Karriere, Hamburg 2009.
  • Elio Giovannini, L’Italia massimalista. Socialismo e lotta sociale e politica nel primo dopoguerra italiano, Rom 2001.
  • Leopold Haimson / Charles Tilly (Hg.), Strikes, Wars and Revolutions in an International Perspective. Strike Waves in the Late Nineteenth and Early Twentieth Centuries, Cambridge / Mass. 1989.
  • Hans Hautmann, Geschichte der Rätebewegung in Österreich 1918-1924, Wien / Zürich 1987.
  • Manfred Hildermeier, Die Russische Revolution 1905-1921, Frankfurt am Main 1989.
  • Ralf Hoffrogge, Richard Müller - Der Mann hinter der Novemberrevolution, Berlin 2008.
  • John N. Horne, Labour at War. France and Britain 1914-1918, Oxford 1991.
  • Mark Jones, Am Anfang war die Gewalt. Die deutsche Revolution 1918/19 und der Beginn der Weimarer Republik, Berlin 2017.
  • Joachim Käppner, 1918 - Aufstand für die Freiheit. Die Revolution der Besonnenen, München 2017.
  • Steffen Kailitz (Hg.), Nach dem "Großen Krieg". Vom Triumph zum Desaster der Demokratie 1918/19 bis 1939, Göttingen 2017.
  • Ulrich Kluge, Soldatenräte und Revolution. Studien zur Militärpolitik in Deutschland 1918/19, Göttingen 1975.
  • Ulrich Kluge, Die deutsche Revolution 1918/19. Staat, Politik und Gesellschaft zwischen Weltkrieg und Kapp-Putsch, Frankfurt am Main 1985.
  • Jürgen Kocka, Klassengesellschaft im Krieg. Deutsche Sozialgeschichte 1914-1918, Göttingen 1973.
  • Erwin Könnemann / Hans-Joachim Krusch, Aktionseinheit contra Kapp-Putsch. Der Kapp-Putsch im März 1920 und der Kampf der deutschen Arbeiterklasse sowie anderer Werktätiger gegen die Errichtung der Militärdiktatur und für demokratische Verhältnisse, Berlin 1972.
  • Eberhard Kolb, Die Arbeiterräte in der deutschen Innenpolitik 1918-1919, Düsseldorf 1962.
  • Eberhard Kolb, Die Weimarer Republik, München 2009.
  • Gerd Krumeich / Silke Fehlemann (Hg.), Versailles 1919. Ziele, Wirkung, Wahrnehmung, Essen 2001.
  • Jürgen Kuczynski, Die Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus, Bd. 4 und 5, Berlin 1966/67.
  • Annelies Laschitza, Im Lebensrausch, trotz alledem. Rosa Luxemburg. Eine Biographie, Berlin 1996.
  • W. Bruce Lincoln, Red Victory. A History of the Russian Civil War, New York 1989.
  • Erhard Lucas, Märzrevolution 1920, 3 Bde., Frankfurt am Main 1974.
  • Lothar Machtan, Die Abdankung. Wie Deutschlands gekrönte Häupter aus der Geschichte fielen, Berlin 2008.
  • Lothar Machtan, Der Endzeitkanzler. Prinz Max von Baden und der Untergang des Kaiserreichs, Darmstadt 2018.
  • Ingo Materna, Der Vollzugsrat der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte, Berlin 1978.
  • Arno J. Mayer, Politics and Diplomacy of Peacemaking. Containment and Counterrevolution at Versailles 1918-1919, New York 1967.
  • Charles S. Mayer, Recasting Bourgeois Europe. Stabilization in France, Germany and Italy in the Decade after World War I., Princeton 1975.
  • Gerald H. Meaker, The Revolutionary Left in Spain 1914-1923, Stanford 1974.
  • Susanne Miller, Burgfrieden und Klassenkampf. Die deutsche Sozialdemokratie im Ersten Weltkrieg, Düsseldorf 1974.
  • Susanne Miller, Die Bürde der Macht. Die deutsche Sozialdemokratie 1918-1920, Düsseldorf 1978.
  • Walter Mühlhausen, Friedrich Ebert 1871-1925. Reichspräsident der Weimarer Republik, Bonn 2006.
  • Tim B. Müller / Adam Tooze (Hg.), Normalität und Fragilität. Demokratie nach dem Ersten Weltkrieg, Hamburg 2015.
  • Wolfgang Niess, Die Revolution von 1918/19 in der deutschen Geschichtsschreibung. Deutungen von der Weimarer Republik bis ins 21. Jahrhundert, Berlin / Boston 2013.
  • Erwin Oberländer / Rolf Ahmann, Autoritäre Regime in Ostmittel- und Südosteuropa 1919-1944, Paderborn 2001.
  • Peter von Oertzen, Betriebsräte in der Novemberrevolution. Eine politikwissenschaftliche Untersuchung über Ideengehalt und Struktur der betrieblichen und wirtschaftlichen Arbeiterräte in der deutschen Revolution 1918/19, Düsseldorf 1963.
  • Peter Pastor, Hungary between Wilson and Lenin. The Hungarian Revolution of 1918-1919 and the Big Three, New York 1976.
  • Richard Pipes, Die Russische Revolution, 3 Bde., Berlin 1992/93.
  • Ulla Plener (Hg.), Die Novemberrevolution 1918/19 in Deutschland. Für bürgerliche und sozialistische Demokratie, Berlin 2009.
  • Christopher Read, Lenin. A Revolutionary Life, Abingdon / New York 2005.
  • Francisco J. Romero Salvadó, The Foundations of Civil War. Revolution, Social Conflict and Reaction in Liberal Spain, 1916-1923, London 2008.
  • Arthur Rosenberg, Entstehung und Geschichte der Weimarer Republik, Frankfurt am Main 1955.
  • Joseph Rothschild, East Central Europe between the Two World Wars, London 1992.
  • Reinhard Rürup, Die Revolution von 1918/19 in der deutschen Geschichte, Bonn 1993.
  • Felix Schnell, Räume des Schreckens. Gewalt und Gruppenmilitanz in der Ukraine 1905-1933, Hamburg 2012.
  • Uli Schöler, "Despotischer Sozialismus" oder "Staatssklaverei". Die theoretische Verarbeitung der sowjetrussischen Entwicklung in der Sozialdemokratie Deutschlands und Österreichs (1917-1929), Münster / Hamburg 1991.
  • Gerhard Schulz, Revolutionen und Friedensschlüsse 1917-1920, München 1967.
  • Hagen Schulze, Freikorps und Republik 1918-1920, Boppard am Rhein 1969.
  • Jonathan D. Smele, The "Russian" Civil Wars 1916-1926, Ten Years that Shook the World, Oxford 2015.
  • Adam Tooze, Sintflut. Die Neuordnung der Welt 1916-1931, München 2015.
  • Helmut Trotnow, Karl Liebknecht. Eine politische Biographie, München 1982.
  • C. Paul Vincent, The Politics of Hunger. The Allied Blockade of Germany 1915-1919, Athens / Ohio 1985.
  • Petra Weber, Gescheiterte Sozialpartnerschaft - Gefährdete Republik? Industrielle Beziehungen, Arbeitskämpfe und Sozialstaat. Deutschland und Frankreich im Vergleich (1918-1933/39), München 2010.
  • Anja Weberling, Zwischen Räten und Parteien. Frauenbewegung in Deutschland 1918/19, Pfaffenweiler 1994.
  • Klaus Weinhauer u. a. (Hg.), Germany 1916-23. A Revolution in Context, Bielefeld 2015.
  • Axel Weipert, Die Zweite Revolution. Rätebewegung in Berlin 1919/20, Berlin 2015.
  • Wolfram Wette, Gustav Noske. Eine politische Biographie, Düsseldorf 1987.
  • Heinrich August Winkler, Von der Revolution zur Stabilisierung. Arbeiter und Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik 1918 bis 1924, Berlin u. a. 1985.
  • Andreas Wirsching, Vom Weltkrieg zum Bürgerkrieg? Politischer Extremismus in Deutschland und Frankreich 1918-1933/9. Berlin und Paris im Vergleich, München 1999.
  • Heikki Ylikangas, Der Weg nach Tampere. Die Niederlage der Roten im finnischen Bürgerkrieg 1918, Berlin 2002.