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Die Historische Kommission trauert um Christian Grages

Christain Grages gehörte seit August 2007 der Historischen Kommission der LINKEN an. Seine Suche und Parteinahme für soziale Gerechtigkeit führten ihn schon in den 1970er und 1980er Jahren in die Reihen des Marxistischen Studentenbundes Spartakus und der Deutschen Kommunistischen Partei. Für jemand, der auf Lehramt für Berufsschulen studierte, war das keine Karriereempfehlung. Schon während des Studiums in Göttingen entdeckte er sein Interesse für die Geschichte der Arbeiterbewegung. Diesem Thema blieb er in all den schwierigen Lebensabschnitten treu. Bei Michael Buckmiller in Hannover fand er eine wissenschaftliche Heimat, einen sachkundigen Betreuer und Förderer. Über viele Jahre recherchierte er zur Geschichte der DKP. Es gab wohl niemand, der so detailversessen dem Auf und Ab dieser Partei nachging. Es war ihm nicht mehr vergönnt, dieses Wissen in einer zusammenfassenden Arbeit zu präsentieren. Schnelle Antworten waren nicht sein Ding. Für Christian Grages war es nicht nur ein Forschungsgegenstand. Es war ein Blick in eine Etappe des eigenen Lebens. Die Krise des Sozialismus und der sozialistischen Bewegungen trafen ihn schwer. Diese politischen Niederlagen empfand er als persönliche. Neue Hoffnungen schöpfte er Jahre später bei der Partei DIE LINKE, der er sich anschloss. Alle, die mit ihm zusammenarbeiteten, wussten seine Gradlinigkeit und Hilfsbereitschaft zu schätzen. Nach mehreren schweren Erkrankungen erlag Christian Grages in der Nacht zum 28. Februar 2021 einer Covid 19-Infektion.