Diskussion um Brüche und Chancen 1914 bis 1923
Ausgewiesene Spezialisten waren der Einladung des Parteivorstandes und der Historischen Kommission am 24. Februar 2018 nach Berlin gefolgt, um den "Epochenbruch 1914 bis 1923" aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten und den aktuellen Forschungsstand vorzustellen. Der Parteivorsitzende Bernd Riexinger eröffnete die Tagung. Er betonte die Bedeutung der Geschichtsdiskussion für das Selbstverständnis der Partei und den Wert historischer Erfahrung. Geschichtslosigkeit sei den aktuellen Herausforderungen nicht angemessen. Janis Ehling (SDS) knüpfte mit Überlegungen zum Konferenzthema an.
In vier Themenblöcken behandelten 11 Referenten und zahlreiche Diskutanten zunächst Grundsatzfragen des Zeitraums und seiner geschichtspolitischen Interpretation (Stefan Bollinger, Peter Brandt, Thomas Falkner). Mit Fallbeispielen konnte der Bogen von der Russischen Revolution bis ins Schaltjahr 1923 in Sachsen und Thüringen sowie nach Westeuropa und Lateinamerika gespannt werden (Wladislaw Hedeler, Ronald Friedmann, Reiner Tosstorff, Michael Buckmiller). Am Beispiel der kommunistischen Bewegung wurden ihre weltrevolutionären Konzepte und ihre antizentralistischen Strömungen erörtert. Mit dem Blick von Rosa Luxemburg auf die russische Revolution vor dem Hintergrund der früheren europäischen Revolutionen und dem Wirken von Willi Münzenberg in der Jugendinternationale wurden zwei markante Persönlichkeiten gewürdigt.
Die Beiträge werden in Kürze auf der Internetseite der Historischen Kommission veröffentlicht.
Die Konferenz klang aus mit einem Konzert der "Bolschewistischen Kurkapelle schwarz-rot".
Jürgen Hofmann