Historische Kommission diskutiert über Stellungnahme zum 80. Jahrestag der Befreiung
Im Zentrum der ausführlichen und intensiven Diskussion stand eine Vorlage von Stefan Bollinger zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Darin wurden die Chancen, Hoffnungen und Enttäuschungen skizziert, die sich mit dem Mai 1945 verbanden. Die Kommission bestätigte den Ansatz, den globalgeschichtlichen Blick auf dieses Ereignis und seine Folgewirkungen in der erinnerungspolitischen Arbeit stärker herauszuarbeiten. Die Antihitlerkoalition war, wie es im Diskussionspapier heißt, "ein Bündnis auf Zeit. Es sicherte während seines kurzen Bestehens ein Mindestmaß an Vertrauen, Empathie für Bündnisgenossen und praktische Solidarität. Das schloss Alleingänge und Egoismen nicht aus, hielt aber solange der Gegner sie bedrohte".
Die Historische Kommission beriet außerdem zu den Herausforderungen und Aufgaben, die sich aus dem Zustrom neuer Mitglieder in die Partei DIE LINKE ergeben. Die geschichtspolitische Arbeit muss sich darauf einstellen, dass neue und andere Fragen an die Geschichte gestellt werden. Daneben werden zugleich bisherige Fragen neu aufgeworfen werden.
Jürgen Hofmann