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Historische Kommission in der Lutherstadt Wittenberg

Am 18. Februar 2017 war die Historische Kommission Gast des Landesparteitages der LINKEN Sachsen-Anhalt. Sie traf sich mit Jürgen Dannenberg, dem Landrat des Landkreises Wittenberg. Dannenberg informierte über Schwerpunkte und Probleme bei der Vorbereitung der Jubiläumsveranstaltungen zum 500. Jahrestag der Reformation. Er machte deutlich, dass das Ereignis eine Infrastruktur voraussetzt, die in einer Stadt wie Wittenberg zusätzlich geschaffen werden müssen. Ziel der Politik ist es, die Bürger in diesem Prozess mitzunehmen und nachhaltige Effekte aus den erheblichen Investitionen zu generieren. Die Kommission erinnerte daran, dass es schon bei früheren Jubiläen, wichtige Fortschritte in der Deutung der Reformation als Teil einer frühbürgerlichen Revolution durch die marxistisch orientierte Geschichtswissenschaft gab. Es lohnt sich, das noch einmal zu rezipieren. Aus Sicht der Kommission gibt es keine Veranlassung Thomas Müntzer aus der Erinnerung an die Reformation auszugrenzen. In den Evangelischen Namenskalender wurde er nicht aufgenommen. Luther und Müntzer nur als Antipoden zu betrachten, wird ihrer tatsächlichen Rolle nicht gerecht. Der Rückgriff auf überholte Deutungsmuster entspricht nicht dem in den letzten Jahrzehnten erreichten Forschungsstand. Bei der anschließenden Rundfahrt überzeugten sich die Kommissionsmitglieder vom Stand der Vorbereitungen auf das Reformationsjubiläum in Wittenberg.