Kommission erinnert an Klaus Höpcke und bekennt sich zum Pluralismus
Zu Beginn ihrer Sitzung am 4. November gedachte die Historische Kommission des am 14. Oktober verstorbenen Linken-Politikers Klaus Höpcke. Sie erinnerte an seine Verdienste um die Bildung der Historischen Kommission im Juni 1990. Höpcke setzte damit einen Auftrag des Außerordentlichen Parteitages der SED vom Dezember 1989 um, der verlangte, die Ursachen der gesellschaftlichen Krise in der DDR und des Versagens der SED sowie deren historische Wurzeln gründlicher zu untersuchen.
Darüber hinaus tauschten sich die teilnehmenden Kommissionsmitglieder zur aktuellen Situation in der Partei DIE LINKE aus. Sie erinnerten daran, dass Meinungsvielfalt und eine solidarische Diskussionskultur als Lehre aus der Erstarrung der SED zu den wesentlichen Voraussetzungen der 1990 eingeleiteten notwendigen Erneuerung der Partei zählten. Die Vereinigung der Linkspartei.PDS mit der WASG 2007 war ebenfalls von dem Gedanken getragen, in und mit der neuen Partei ein breites weltanschauliches, politisches und soziales Bündnis zu ermöglichen. Bündnisse verlangen jedoch stets danach, verschiedene Ansätze zum Erreichen gemeinsamer Ziele zu respektieren. Mit Blick auf die aktuelle Situation erlangen die historischen Erfahrungen aus Parteispaltungen und Parteifusionen erneut an Bedeutung. Die wichtigste Erfahrung ist dabei, dass die Linken dann stark waren, wenn sie ihre unterschiedlichen Positionen als Chance begriffen, um gemeinsame inhaltliche und organisatorische Positionen rangen und gemeinsam Wege für ein einheitliches Handeln fanden.
Die Kommission bestätigte den Vorschlag des Sprecherrates für den Arbeitsplan 2024.
Jürgen Hofmann