Neue Forschungen zur Geschichte der Berufsverbote
Die 14. Tagung der Historischen Kommission am 25. Februar 2012 war dem Radikalenerlass in der Bundesrepublik Deutschland vor vierzig Jahren und seinen Folgen gewidmet. Dominik Rigoll (Berlin/Jena) referierte über seine Forschungen zur Vorgeschichte und zum Platz des Erlasses in der Geschichte der Bundesrepublik. Georg Fülberth (Marburg) verdeutlichte an mehreren Beispielen die Praxis der Berufsverbote. Manfred Lauermann (Hannover) ergänzte um Aspekte der zeitgenössischen rechtswissenschaftlichen Debatte. In der Diskussion wurde u. a. auf die weitgehend flächendeckenden Aussonderungspraktiken nach 1990 im Osten Deutschlands verwiesen, die einer wissenschaftlichen Aufarbeitung bedürfen. Thomas Klein (Potsdam) analysierte die Praktiken der Berufsbehinderung und der Verdrängung gegenüber oppositionellen Kräften in der DDR.