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Partei DIE LINKE bei großer Marx-Konferenz der KPRF in Moskau

Aus Anlass des Marx-Jubiläums hatte die Kommunistische Partei der Russischen Föderation am 11. und 12. Mai diesen Jahres nach Moskau zu einer Konferenz "Marx' Kapital und seinen Einfluss auf  die Weltentwicklung" gebeten. Dieser Einladung zu einer wissenschaftlich-praktischen Konferenz folgten teilweise hochkarätige Delegationen und Vertreter von vierzig  linken Parteien, vornehmlich sich marxistisch-leninistisch verstehend, darunter Parteien aus zehn ehemaligen Sowjetrepubliken, aber auch vier Parteien der "Europäischen Linken". Nach einem Grundsatzreferat des Parteivorsitzenden Gennadi Sjuganow zur Aktualität der Marxschen Lehren ergriffen in einer breiten Diskussion über 60 Konferenzteilnehmer das Wort. Als erster ausländischer Vertreter sprach Stefan Bollinger, Mitglied der Historischen Kommission beim PV der Partei Die Linken, der jenes Land vertrat, in dem Karl Marx geboren wurde.

Im Mittelpunkt der Mehrzahl der Referate stand die Wirkmächtigkeit des Denkens von Marx, die Aktualität und Weiterentwicklung seiner kritischen Sicht auf den Kapitalismus und das Herausstellen seiner zutiefst politischen, Im Interesse der Arbeiterklasse betriebenen ökonomischen, philosophischen, historischen und journalistischen Arbeiten. Für die beteiligten Parteien, insbesondere aus dem globalen Süden, waren und sind Marx' Ideen Inspiration in ihrem antikapitalistischen und antiimperialistischen Kampf. Zu kurz kam in nicht wenigen Beiträgen aber die nationale Spezifik der Aneignung und Entwicklung des Marxismus. Fast vollständig ausgeblendet wurde eine kritische Bestandsaufnahme des Zerfalls des Realsozialismus 1989/91.

Insgesamt gab die Konferenz aber das Bild einer kämpferischen, unverändert aktuellen und notwendig weiter zu entwickelnden linken Bewegung, die ohne Marx, ohne eine theoretische Fundierung die anstehenden Aufgaben zur Vereidigung von Frieden, sozialem Fortschritt und den Kampf gegen den Krieg, gegen den Imperialismus nicht gewinnen kann. Mehr gemeinsame Diskussion und mehr gemeinsames Handeln, ungeachtet aller Meinungsverschiedenheiten, bleibt hier Pflicht linker Politik.

Stefan Bollinger