Rapallo und der Krieg in der Ukraine
Anlässlich des 100. Jahrestages stand der Vertrag von Rapallo zwischen Deutschland und Sowjetrussland vom 16. April 1922 auf der Tagesordnung der Web-Konferenz der Historischen Kommission. Dazu referierte Stefan Bollinger. Den weitaus größeren Teil der Sitzungszeit beanspruchte verständlicherweise der Meinungsaustausch zum russischen Überfall auf die Ukraine. Die Sitzungsteilnehmer waren sich darin einig, dass diese Aggression durch nichts zu rechtfertigen und auch nicht mit selektiven Geschichtsbildern zu begründen ist. Das unsagbare Leid und die immensen Zerstörungen von zwei Weltkriegen im letzten Jahrhundert sowie der Kriege der letzten beiden Jahrzehnte und die damit verbundenen traumatischen Erfahrungen, erhärten erneut die historische Erkenntnis, dass Krieg im Atomzeitalter kein Mittel der Politik sein darf.
Jürgen Hofmann